Die Jury des Stadtteilkulturpreises

Aus allen Einsendungen nominieren die Preisstifter*innen für den Hamburger Stadtteilkulturpreis die zehn Finalist*innen. Die unabhängige Jury – bestehend aus dem ehemaligen Geschäftsführer der KUNSTKLINIK Klaus Kolb, Jennifer Tharr, bis 2023 Referentin beim Bundesverband Soziokultur, und Julius Heinicke von der Universität Hildesheim – ermittelt aus diesen Finalist*innen die*den Preisträger*in.

Klaus Kolb

Klaus Kolb
Klaus Kolb

Hamburg braucht an vielen Orten Kunst- und Kulturprojekte, damit das Zusammenleben gefördert wird und Egoismus und Gleichgültigkeit sich nicht durchsetzt. Die Projekte und Initiativen der Statteilkultur arbeiten kontinuierlich mit viel Phantasie, mit Ideen und Engagement daran. Was zum Beispiel in Rothenburgsort, Dulsberg, Barmbek oder in Jenfeld passiert, läuft aber häufig unter dem Radar der öffentlichen Wahrnehmung. Der Stadtteilkulturpreis macht diese wichtige Arbeit sichtbar und stellt sie ins Schaufenster. Gut so!

Klaus Kolb war bis 2022 Geschäftsführer der Kunstklinik – vormals Kulturhaus Eppendorf. Er engagiert sich in kultur- und kommunalpolitischen Themenfeldern und war im Vorstand von STADTKULTUR HAMBURG e.V. aktiv.


Jennifer Tharr

Jennifer Tharr

Die Hamburger Stadtteilkultur holt ab, lädt ein, kommt vorbei, bringt zusammen und auf Ideen und andere Gedanken – und das alles höchst kreativ, niedrigschwellig und motivierend. Dafür, dass die Stadtteilkultur das so unverdrossen und verlässlich tut, nach der Pandemie, trotz Energienotstand, Klimakrise und Inflation, dass sie für die Menschen vor Ort so positiv, gestaltend und aktivierend bleibt, dafür gebührt eigentlich jeder*m einzelnen Akteur*in ein Preis! Der soziokulturellen Szene wird seit drei Jahren viel abverlangt, Energie wird nicht nur in Pipelines und Leitungen knapp, sondern auch in Köpfen und Körpern. Umso wichtiger sind Anlässe des Feierns, der Sichtbarkeit und Anerkennung, wie beim Hamburger Stadtteilkulturpreis, wo die Resilienz und unversiegbare Gestaltungskraft der Sozio- und Stadtteilkultur fühl- und greifbar wird.

Jennifer Tharr arbeitete bis Mitte 2023 beim Bundesverband Soziokultur in Berlin, leitete dort das NEUSTART Sofortprogramm für Corona-bedingte Investitionen in Kultureinrichtungen und war u.a. kulturpolitische Sprecherin. Seit August 2023 ist sie Programmverantwortliche bei der DROSOS STIFTUNG, die benachteiligte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unterstützt.


Julius Heinicke

Julius Heinicke

Unsere Gesellschaft befindet sich inmitten weitreichender Wandlungsprozesse, die Neues und Ungewohntes wagen, doch ebenso zu vielerlei Unsicherheit führen. Kulturarbeit und Kunstschaffen sind in diesen Zeiten wichtiger denn je, da sie den ganz unterschiedlich wahrgenommenen Folgen auf verschiedenste Weise begegnen können: Befragen, unterstützen, vergrößern, verkleinern, pointieren, übersetzen, zuspitzen, irritieren, verschärfen, verwandeln und verfremden – all diese Formen der Transformationen werden mit Hilfe von Kunst- und Kulturprojekten umgesetzt und erfahrbar. Entscheidend ist hierbei die Möglichkeit der Mitgestaltung – für welche Stadtteilkultur als Beispiel par excellence stehen mag. Der Stadtteilkulturpreis ehrt mutige Kreativität und gesellschaftliche Teilhabe und setzt so ein wichtiges kulturpolitisches Zeichen.

Julius Heinicke ist Inhaber des UNESCO-Lehrstuhls „Kulturpolitik für die Künste in Entwicklungsprozessen“ und Direktor des Instituts für Kulturpolitik an der Universität Hildesheim.