Das Independent Autokino der Stadtteilinitiative Hamm besteht bereits seit über sechs Jahren. Bis zum Umzug des Kulturladens Hamm in den Sievekingdamm fand es bis 2019 auf einem Gewerbehof vor dem alten Standort in der Carl-Petersen-Straße statt. Wegen der Corona-Pandemie musste das Autokino im April 2020 zunächst abgesagt werden. Durch eine Sondergenehmigung und die Kooperation der FilmFabrique sowie den Akteur*innen des Kreativquartiers im Oberhafen konnte das Autokino dort im Mai den ersten Film vor rund 35 Autos abspielen.
Autorin: Stephanie Kanne
Nach und nach kamen weitere Formate dazu, die sich mit den jeweils aktuellen Hygienemaßnahmen umsetzen ließen: von Stand-up-Comedy über Poetry Slam bis hin zu Kurzfilmen der FilmFabrique, einem Oldtimer-Treffen und einem Livekonzert mit Oxmox. Künstler*innen, die normalerweise auf der Bühne des Kulturladens auftreten, standen nun auf der Rampe eines alten Hafenschuppens, waren übers Autoradio zu hören und auf der Leinwand in Nahaufnahme zu sehen.
Die teilnehmenden Künstler*innen bekamen die Gelegenheit, in einem sicheren Kontext vor einem Publikum aufzutreten und natürlich Gagen zu erhalten. Das Autokino konnte man aber nicht nur mit dem Auto besuchen. Je nach Richtlinien der jeweils geltenden Corona-Verordnung konnten insbesondere in den wärmeren Monaten im Oberhafen auch gemischte Veranstaltungen stattfinden: Die Besucher*innen konnten mit dem Auto oder als „Fußgänger*in“ kommen.
Zusammengefaltet passt das Kino in einen Kleinbus, mit dem auch andernorts Veranstaltungsreihen nicht kommerzieller Organisationen unterstützt oder gemeinsam umgesetzt werden konnten. Im Begegnungszentrum Alte Schule in Niendorf war das Autokino der Stadtteilinitiative Hamm im Sommer 2020 gleich mehrere Male vor Ort. Hier wurden Kurzfilme über Flucht und Migration, Familienfilme und Dokumentationen gezeigt. Ende Oktober veranstaltete die Stadtteilinitiative Hamm gemeinsam mit dem Wohnschiffprojekt Altona e.V. und dem Kulturzentrum Hallo: e.V. im Süden Hamms ein Soli-Kino.
Gezeigt wurden Kurzfilme, die Filmemacher*innen über das Leben als Geflüchtete im Hotspot Moria und Samos gedreht haben. Die gesammelten Spenden gingen an das Infomobil Griechenland von Welcome2Europe. Die meisten Veranstaltungsreihen sollen auch in diesem Jahr weitergeführt werden.
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