Die Nachbarschaftsgespräche im HausDrei haben viele Facetten: Die lange Teetafel, Hummustopia, der Interkulturelle Dialog. Bei allen Formaten im Zentrum: Der Gedanke, eine konstruktive Gesprächskultur im Viertel zu entwickeln.
Autorin: Kristina Timmermann
Die Idee für Hummustopia hatte Avraham. Er wohnt in Altona-Altstadt und begegnete immer wieder Menschen mit unterschiedlichen Meinungen. Bei vielen herrschte Schwarz-Weiß-Denken vor. Avraham wollte mit den Menschen ins Gespräch kommen und schlug dem HausDrei vor, Gesprächsabende mit selbst gemachtem Hummus zu veranstalten. Hummustopia ist also ein kulinarisches und diskursives Format.
„Es ging dabei nicht darum, die richtige Antwort zu finden, sondern auch das Andere zu akzeptieren“, sagt Avraham. „Schließlich gehen wir zum selben Gemüsehändler und schicken unsere Kinder in dieselben Kitas – auch wenn wir unterschiedliche Meinungen haben.“ Avrahams Idee ergänzte den Ansatz, den das HausDrei schon in verschiedenen Formaten zuvor praktiziert hatte: Beisammensitzen, Tee trinken, sich über den Stadtteil austauschen und Ideen für ein besseres Miteinander sammeln.
Im HausDrei sollte geredet werden. Denn Altona-Altstadt ist ein bunter Stadtteil. Hier leben junge Menschen, alte Menschen, Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen. Teils leben sie schon sehr lange hier, teils sind sie frisch hergezogen. Sie alle haben ihre Bedürfnisse und eine Vorstellung davon, wie sie in ihrem Stadtteil leben möchten. Dafür schafft das HausDrei einen Diskussionsraum – für Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, für Jugendliche und ältere Menschen, gemeinsam mit anderen Institutionen oder auch Behörden. Das HausDrei vernetzt sich mit den Menschen im Stadtteil – ob in zwanglosen Gesprächen an der langen Tafel oder im Interkulturellen Dialog mit der Frage: „Heimat Altona?! Für dich? Für mich? für uns?“
Es geht dabei nicht nur darum, wie die Menschen im Stadtteil reden, sondern dass sie reden. Mit den Nachbarschaftsgesprächen steuert das HausDrei der Anonymität der Großstadt entgegen und animiert zum Austausch. Das HausDrei will die Menschen im Stadtteil nicht nur zusammenbringen, sondern kennenlernen – für gemeinsame Perspektiven und ein Wir, das sich aus den vielen Individuen zusammen setzt, die der Stadtteil zu bieten hat.
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